Index der geschlechtsspezifischen Entwicklung

„Gesundes Leben für alle“ ist das 3. der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) – der GII enthält dazu einen Unterindex: die Lebens­erwartung ab Geburt von Frauen und von Männern (SDG 3)

Der Index der geschlechtsspezifischen Entwicklung (englisch Gender Development Index, kurz GDI) ist ein sozialer Indikator zur Gleichstellung der Geschlechter in den Ländern der Welt, der vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) seit 2014 jährlich veröffentlicht wird. Der GDI ist ein Zusatz zu dem grundlegenden Index der menschlichen Entwicklung (HDI) und teilt diesen zunächst auf in getrennte Werte für Frauen und für Männer. Das Verhältnis beider HDI-Werte zueinander ergibt den GDI als Ungleichverteilungsmaß, mit Werten ab 0,001 bis optimal 1,000 (Gleichstand); bei GDI-Werten über 1,000 fehlt es an der Gleichstellung von Männern. Die beiden geschlechtsbezogenen HDI-Werte werden berechnet aus Daten zu drei Bereichen: Gesundheit (Lebenserwartung), Bildung (Schuljahre) sowie Pro-Kopf-Einkommen. Anhand wissenschaftlicher Statistiken der Vereinten Nationen (UN), der Weltbank und anderer Einrichtungen werden Ergebnisse getrennt für Frauen und für Männer berechnet und dann zueinander in Beziehung gesetzt: Je kleiner der GDI, desto stärker sind Frauen benachteiligt gegenüber Männern in Bezug auf die erfassten Lebensqualitäten. Der prozentuale Abstand zwischen dem HDI für Frauen und dem für Männer gilt als Maßzahl für den Gender-Gap („Geschlechterkluft, Geschlechtslücke“). Der GDI trat im UNDP-Bericht 2014 an die Stelle des Frauenbeteiligungsindex GEM (Gender Empowerment Measure). Vier der Einzelangaben dienen als Verteilungsmaß der 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (SDGs).

Ende 2019 veröffentlichte UNDP zusammen mit dem globalen HDI des Jahres 2018 auch die GDI-Werte für 166 Länder (siehe unten), zu 23 weiteren lagen keine ausreichenden Daten vor. Als zusätzlichen Vergleichsmaßstab zur Gleichberechtigung berechnet UNDP seit 2010 den länderspezifischen GII (Gender Inequality Index zur geschlechtsspezifischen Ungleichheit) zur reproduktiven Gesundheit von Frauen, zum Frauenanteil im Landesparlament sowie zu höherer Schulbildung und Frauenerwerbsquote. Als eigenen Index veröffentlichte das Weltwirtschaftsforum zeitgleich seinen Global Gender Gap Index 2020 (GGGI) zum Jahr 2019 – die folgende Übersicht zeigt die drei Gender-Indizes zusammen mit dem HDI in den D-A-CH-Ländern[1] und vergleicht sie zu Norwegen (auf HDI-Rang 1) und zu den weltweiten Durchschnittswerten:

Land 2018 # GDI = HDI
Frau
zu HDI
Mann
= Gap GDI
2013
HDI Rang GII Rang GGGI Rang
Norwegen 31 0,990 0,9456 0,9548 0,96 % 0,994 0,954 1 0,044 5 0,842 2
Deutschland 72 0,968 0,9228 0,9532 3,20 % 0,966 0,939 4 0,084 19 0,787 10
Schweiz 82 0,963 0,9243 0,9594 3,66 % 0,965 0,946 2 0,037 1 0,779 18
Österreich 84 0,963 0,8949 0,9293 3,70 % 0,962 0,914 20 0,073 14 0,744 34
Welt 101 0,941 0,7070 0,7510 5,86 % 0,939 0,731 93 0,439 99 0,686 95
  1. Alle Einzelwerte der drei D-A-CH-Länder: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP): Germany, Austria, (Memento des Originals vom 21. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hdr.undp.org Switzerland. (Memento des Originals vom 13. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hdr.undp.org In: hdr.undp.org. Stand Oktober 2019; alle abgerufen am 6. Januar 2020 (englisch).
    Zum Vergleich Norwegen (HDI-Rang 1) und Mexiko (als Beispiel): Norway, Mexico; alle 189 UN-Länder.

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